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V-Öffnung

Beim Freibiegen auf einer Abkantpresse bestimmt die V-Öffnung in dem Stempel im Wesentlichen den in der Biegung geformten Produktradius. Aber welche Breite sollten Sie wählen und wie wirkt sich dies auf die Biegekraft, die Abmessungen des Flachmaterials, die Mindestschenkellänge und die Markierungen auf dem Produkt aus?

Natürlicher Produktradius

Beim Freibiegen von Blechmaterial auf einer Abkantpresse entspricht der geformte Produktradius nicht dem Spitzenradius des Werkzeugs. Der Produktradius bildet sich auf natürliche Weise und wird als natürlicher Produktradius bezeichnet. Wie groß der Radius wird, hängt unter anderem von der V-Öffnung des Werkzeugs ab.

Wahl der V-Öffnung

WILA misst die V-Öffnung als den Abstand zwischen den virtuellen Schnittpunkten der Schultern mit den Einlaufflächen. Beachten Sie, dass nicht jeder Hersteller dies auf dieselbe Weise misst.

Eine allgemeine Faustregel für das Freibiegen besagt, dass die V-Öffnung bei Stahl (450 kN/mm2) etwa das 6-8-fache der Blechdicke für Blechdicken bis zu etwa 3 mm betragen sollte. Ein 90°-Winkel erzeugt einen natürlichen inneren Produktradius, der ungefähr der Blechdicke entspricht.

Wenn ein kleinerer Produktradius erforderlich ist, kann eine kleinere V-Öffnung gewählt werden. Eine größere V-Öffnung erzeugt einen größeren Produktradius.

Beispiel: Natürlicher Produktinnenradius nach Material und Winkel (VM113)

Beispiel: Natürlicher Produktinnenradius nach Material und Winkel (VM113)

Aber was ist mit anderen Materialien und Winkeln? Der gebildete Innenradius ist ein Prozentsatz der V-Öffnung, wie die praktischen Beispiele in der Tabelle zeigen.

Der minimale Radius, der beim Freibiegen gebildet werden kann, hängt von den Materialeigenschaften wie Zugfestigkeit, Duktilität und Walzrichtung ab. Wenn der Radius zu klein wird, reißt das Material.

Hochfeste Stähle

Werkstoffe mit einer höheren Zugfestigkeit als Stahl (450kN/mm2) erfordern größere V-Öffnungen. Dies kann schnell das 12-15fache der Blechdicke ausmachen. Mehr zum [link]Biegen von hochfestem Stahl[/link].

Bitte beachten Sie bei der Wahl der V-Öffnung, dass diese auch den Optimalen Spitzenradius des Stempels beeinflusst.

V-Öffnung zu klein

Wenn die V-Öffnung im Vergleich zur Blechdicke relativ klein ist (Stahl: V<6xS), wird der Biegevorgang ungenauer. Aufgrund des Platzmangels kann der Radius nicht richtig geformt werden.

Außerdem steigt die erforderliche Biegekraft erheblich an. Achten Sie auf die maximale Biegekraft, die die Abkantpresse liefern kann, aber auch auf die maximale Belastbarkeit des Werkzeugs.

CNC-tiefgehärtete Unterwerkzeuge halten bei normalem Gebrauch viele Jahre. Wenn eine V-Öffnung gewählt wird, die kleiner ist als das 6-fache der Blechdicke, wird das Werkzeug übermäßig abgenutzt und die Flanken der Form werden stärker belastet. Beim Biegen scharfer Ecken kann das Werkzeug sogar brechen. Hiervon wird daher dringend abgeraten.

Weniger Markierung

Bei einem größeren Verhältnis zwischen V-Öffnung und Blechdicke sinkt die erforderliche Biegekraft erheblich. Es entsteht ein größerer Radius und die durch Reibung verursachten Markierungen auf dem Blech sind geringer. Wenn die maximale Biegekraft der Abkantpresse begrenzt ist oder Sie ohne Beschädigung biegen möchten, ist dies eine interessante Überlegung.

Minimale Schenkellänge

Ein weiterer Aspekt ist die Mindestschenkellänge. Denn die V-Öffnung bestimmt die minimale Schenkellänge, die Sie in einer Form biegen können. Die Schenkellänge sollte viel größer als die halbe V-Öffnung sein, damit das Produkt nicht in die V-Öffnung rutscht. In der WILA Smart Tooling App] können Sie die minimale Schenkellänge überprüfen, die Sie mit einem WILA-Werkzeug in einem bestimmten Winkel biegen können. Weitere Informationen zum Biegen von kurzen Flanschen finden Sie hier.

Abmessungen des Flachmaterials

Abschließend ist hier eine allgemeine Warnung angebracht. Eine Abkantpresse ist nur einer der Bearbeitungsschritte des Produkts. Wenn die Breite der V-Öffnung variiert wird, ändert sich der Produktradius. Dies wirkt sich auch auf die Abmessungen des Flachmaterials aus und könnte daher eine teure Änderung sein!

Empfehlung

Als allgemeine Faustregel für Freibiegen von Stahl sollte man eine V-Öffnung von 6-8 mal der Blechdicke wählen. Wenn Sie hiervon abweichen, können Sie den Produktradius, die erforderliche Biegekraft, den Grad der Markierung und die Mindestschenkellänge beeinflussen. Beachten Sie aber, dass sich eine veränderte V-Öffnung auch auf die Abmessungen des Flachmaterials auswirkt.

Nutzen Sie den WILA Tool Advisor, um eine kritische Biegung zu analysieren oder um die V-Öffnung eines Standardwerkzeugs selbst anzupassen.

Für detaillierte Beratung und genaue Berechnungen der Blechbiegung verwenden Sie eine Biegesimulationssoftware. Diese kann sogar mit Praxiswerten der von Ihnen eingegebenen Materialcharge rechnen.

Brauchen Sie Hilfe bei der Wahl der richtigen V-Öffnung? Unsere Experten helfen Ihnen gerne weiter!

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