Biegen mit großem Radius

Außer ästhetischen oder funktionellen Gründen kann ein größerer Biegeradius erforderlich sein, um ein Reißen des Materials während des Biegens zu verhindern. Biegen von großen Radien ist außerdem ideal für die Erstellung von U-Profilen in zwei oder drei Biegevorgängen.

Sehen Sie sich unsere Radius-Werkzeuge mit bis zu 50 mm im Webshop an. Je dünner das Blech und je größer der Radius, desto mehr Rückfederung. Dies könnte zu einem Radius führen, der größer ist als der Radius Ihres Werkzeugs.

Die maximale Größe des Werkzeugradius (R_max) für das Biegen bis ca. 90° beträgt R_max = 0,7 x V-Öffnung (V) - 2 x Materialdicke (s)

Eine sichere minimale V-Öffnung für Ihr Unterwerkzeug ist V = 2,5 x (Radius der verwendeten Stange (R) + Materialdicke (S)). Der V-Winkel hängt von der Rückfederung des Teils ab.

Die erforderliche Biegekraft ist ebenfalls größer und kann durch Berechnen eines Korrekturfaktors (C) und dessen Multiplizieren mit der erforderlichen Kraft für das Freibiegen bestimmt werden. C ≅ (0.6∙V-s) / (0.7∙V-(s+R)). Bitte kontaktieren Sie WILA für weitere Unterstützung.

Wenn der Spitzenradius Ihres Oberwerkzeugs den natürlichen Innenradius des Materials übersteigt, tritt Multi-Breakage auf, was zu einer nicht kreisförmigen Biegung mit einem kleineren Radius in der Mitte der Biegung führt.

Multi-Breakage ist ein häufiges Phänomen, das beim Biegen von großen Radien auftritt. Wenn der Stempel in das Arbeitsmaterial eingreift, trennt sich die Mitte des Arbeitsmaterials vom Stempel und bildet einen Radius, der kleiner ist als der Stempelspitzenradius. Dies kann durch Wahl einer größeren V-Öffnung verringert werden.

Rückfederung tritt immer auf, aber die Bildung von größeren Radien in dünneren Materialien mit höheren Streckgrenzen führt zu viel Rückfederung. Beim Biegen großer Radien könnte Rückfederung leicht bis zu 30 Grad erreichen.

Mit einem Radius-Werkzeug können Sie jeden Winkel zwischen 0 Grad und 180 Grad in einem oder mehreren Schritten biegen, abhängig von der vorhandenen Biegefreiheit.

Größere Radien können schrittweise mithilfe normaler Werkzeuge gebogen werden. Dies wird häufig als schrittweises Biegen bezeichnet. Eine größere Anzahl von Biegeschritten führt zu einem glatteren Winkel, es kommt aber auch zu einer größeren Ansammlung von Toleranzen. Der Abstand zwischen Biegungen muss größer als die minimale Flanschlänge sein, die am Unterwerkzeug gebogen werden kann.